Posts mit dem Label Helfen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Helfen werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 27. Juli 2017

"Träum mit mir"

- ein Buch aus Schöneweide 

Kreative Menschen in Schöneweide - wir lieben sie.

Eine davon ist Paja Reisch.  Sie hat ein Kinderbuch geschrieben und illustriert und engagiert sich ehrenamtlicher für sozial benachteiligte Kinder. Beides finden wir sehr bewundernswert und deswegen schreiben wir hier über sie und teilen ihren Aufruf zur Unterstützung ihres Ehrenamts.

Aber erst mal ihr Buch. "Träum mit mir" heißt es und steckt voller liebevoll gezeichneter Tierbilder und Reime, in die kleine Rätsel verpackt sind. Wie gemacht als Einschlafgeschichten für kleine Entdecker.




Die Idee kam Paja, die erneuerbare Energien an der HTW studiert hat und eigentlich im Bereich Physik/Mikroskopie arbeitet,  beim Geschenke basteln für Kinder im Familienkreis. Zeichnen und Schreiben sind also 'nur' ihr Hobby - ziemlich stolz war sie trotzdem,  als ihre Idee dann ein echtes print on demand Buch wurde. Das heißt, ihr könnt es überall im Buchhandel bestellen. 
Hier in Schöneweide gibt es sogar ein paar Läden, in denen das Buch im Regal steht. Bei der Peak Buchhandlung zum Beispiel. Oder auch bei CharLe und bei Fachgerecht.

Mehr über Paja und ihr Buch findet ihr auf ihrer facebook Seite https://www.facebook.com/Paja.Reisch/


Außerdem engagiert sich Paja in ihrer Freizeit im Orga-Team bei der gemeinnützigen Organisation "nepia" (= "Netzwerk für Persönlichkeitsentwicklung in außerschulischen Aktivitäten"). 
Nepia organisiert Nachmittagsbetreuung für Kindern an so genannten Berliner Brennpunktschulen. Einmal im Jahr organisieren sie außerdem ein Feriencamp für die Kinder. Und für dieses Camp werden aktuell noch Betreuerinnen und Betreuer und Spender gesucht. Eine ganz wichtige Arbeit wie wir finden, daher folgt hier der Aufruf zur Unterstützung:


"Was macht nepia e.V.?

Im Rahmen von Schul-AGs soll Grundschulkindern aus sog. „Brennpunktschulen“ in Neukölln die Möglichkeit geboten werden, durch spielerische und sportliche Aktivitäten ihre verborgenen Interessen zu entdecken. Wir möchten den Kindern eine vielfältige Persönlichkeitsentwicklung ermöglichen, ihre Talente nachhaltig fördern und ihnen so Chancen und Möglichkeiten eröffnen.
nepia e.V. stellt dafür den Kontakt zwischen Schulen und den Menschen her, die sich gerne ehrenamtlich engagieren wollen und ihr Können und Wissen an die Kinder weitergeben möchten. 

Einmal im Jahr veranstaltet nepia e.V. auch ein Feriencamp am Rande von Berlin. Dieses hat bereits 2014 und 2016 erfolgreich stattgefunden. 
Auch in diesem Jahr möchten wir das Feriencamp wieder zum Leben erwecken und suchen dafür noch Gruppen-, bzw. StationseiterInnen, die während des Camps vor Ort mitwirken möchten und/oder Paten für die Kinder, damit das nepia-fereincamp traditionell kostenlos für die Kinder bleiben kann. 

Ausschreibung Gruppen-, bzw. StationsleiterInnen: www.tinyurl.com/MachMit2017
Ausschreibung Pate/in: www.tinyurl.com/Patenschaft2017
Spendenplattform betterplace: https://www.betterplace.org/de/projects/55975
videografischen Eindruck vom nepia-fereincamp 2014: https://www.youtube.com/watch?v=gWe4Lc4ZjnM


Schöneweide hat Paja übrigens gepackt und nicht mehr losgelassen. Für das Masterstudium kam sie vor 6 Jahren hier her und kann sich inzwischen nicht mehr vorstellen, wo anders in Berlin zu wohnen. Sie sagt dazu: ,,Dass es hier so grün und ruhig ist, schätze ich am meisten. Um den Kopf frei zu kriegen gehe ich total gerne in der Wuhlheide spazieren oder setze mich an die Spree beim Kaisersteg. Da kommen mir auch immer die besten Ideen. Ich bin der totale ,draußen' Mensch und mag Schöneweide auch deshalb so gern, weil man hier von dem Großstadt-Trubel nicht so viel mitbekommt. Die süßen kleinen Läden, hübschen Cafes und die tollen Veranstaltungen von den vielen kreativen Menschen hier sind dann sozusagen das Sahnehäubchen. Alles in allem ist es hier total gemütlich und einfach schön. Schöneweide hat viel mehr zu bieten als man denkt." 
Das können wir nur unterstreichen. Danke Paja!

- geschrieben von Meri, die Fotos sind von Paja Reisch -

Donnerstag, 8. Juni 2017

KES - Ein Klub für die Nachbarschaft

KES: das wird wie "kess" ausgesprochen und ist die Abkürzung für Kinder – Eltern – Senioren.  
KES, das steht für den KIEZKLUB in Oberschöneweide. 

Zugegeben, bislang – und das obwohl ich schon ein paar Jahre in Oberschöneweide wohne, hatte ich immer nur eine vage Ahnung davon, was sich hinter dem KES verbirgt. Nachdem ich nun da war, die Leiterin des KES, Frau Anke Westphal interviewt habe und mir verschiedene Kurse angeschaut habe, bin ich überwältigt, davon dass es in unserem Kiez so etwas Tolles gibt und aber auch, dass ich das ich dieses Angebot bislang viel zu wenig in Anspruch genommen habe. 

Euch ging es bislang ähnlich wie mir? Das soll sich ändern: Wir stellen euch diese Woche den KIEZKLUB von Oberschöneweide vor. 



- Sommerfest 2017 -

Der KIEZKLUB ist zunächst einmal eine soziale Einrichtung vom Bezirk Treptow-Köpenick.  Er soll u.a. älteren Menschen dabei helfen Anschluss zu finden und somit vor der sozialen Isolation bewahren und dient dazu, den Bürgern Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Das ist die Theorie. 

In der Praxis ist der KIEZKLUB primär einfach ein Raum für und in der Nachbarschaft. Das kann ein Raum für eine kleine Begegnung oder einfach ein Raum sein, in den man gehen kann und einen Kaffee für kleines Geld bekommt. Den Kaffee gibt es eigentlich immer. Dafür sorgen Anke Westphal und ihr Team aus wunderbaren Freiwilligen.  


Im KES sind alle willkommen. Es ist ein offenes Haus und man kann einfach dem Wunsch nach besagtem Kaffee nachgehen oder das Angebot des Büchertauschregals nutzen. Aber man kann auch noch mehr. Kochen zum Beispiel. Die internationale Kochstube findet einmal im Monat statt. Das nächste Mal am 14.06 (12 Uhr), dann werden bspw. gemeinsam Süß-Saure Eier gekocht. Im KES finden au.a. auch Vortragsreihen mit Frühstück, Kinovorführungen, Lieder- und/oder Disco-Abende statt und meist ist der Eintritt frei oder minimal.

Der Name KES verrät es schon. Senioren und Kinder weisen eine natürliche Verbindung auf: Beide Grupen haben oft mehr Zeit als die oft eingespannten Eltern; die einen wissen viel, die anderen haben einen großen Wissensdurst. Aber was wenn die Großeltern viel zu weit weg wohnen? Dann ab ins KES. Regelmäßig findet die Gruppe "Zeit füreinander - Kinder und Senioren" statt (das nächste Mal am 13.06 um 16:45 Uhr).  

Toll finde ich auch, dass hier Räume geschaffen werden, in denen man sich einfach nur mal treffen, sich austauschen  und etwas quatschen kann. Wie zum Beispiel in der Runde der (Allein)erziehenden, also auch allen, die sich (mal) alleine fühlen. Der nächste Termin ist übrigens am 27.06 16:30 Uhr, die Kinder werden in dieser Zeit bestens im "Kinderzimmer" vergnügt.




Neben den monatlichen speziellen Veranstaltungen finden jede Woche regelmäßig in den Räumen des KES  Kurse statt. Da ist fast alles machbar und das zu fast allen Zeiten (um 09:00 Uhr startet meist der erste und um 20 Uhr findet oft der letzte statt). Es gibt Sportkurse, wie Zumba, Irish Dance oder Yoga oder Kurse im kreativen Gestalten wie Töpfern und Malen.  Man kann Englisch lernen – oder mit seinen Kindern um die Wette purzeln. Eine Massage gibt es zum Beispiel jeden 1. und 2. Dienstag im Monat. Der Lieblingskurs von Anke ist übrigens das Fitnessprogramm jeden Montag Abend von Ines Schilling, da macht sie oft selber mit. 

Jeder ist willkommen. Denn obwohl der KIEZKLUB, das Wort Klub beinhaltet, müsst ihr keine Mitgliedschaft eingehen. Alle Kurse kosten zwischen 2 und 10 Euro (meistens um die 5 Euro) und ihr bezahlt nur, wenn ihr auch da wart. Wenn ihr Interesse an einem bestimmt Kurs habt, geht einfach zu dem in der Übersicht genannten Termin und probiert es aus.  
 
Bislang gibt es über 30 Kurse. Hier geht es zur Übersicht. Die Wahrscheinlichkeit ist also groß, dass da das Richtige für Euch dabei ist. Und falls nicht, werdet selbst aktiv und schafft einen eignen Raum – indem ihr einen Kurs anbietet. Kontaktiert Anke hierfür einfach. Übrigens ich bin sofort dabei, wenn es so oder so ähnlich heißt: Strickliesl, was mache ich Schönes mit der Strickwurst?" Gibt es jemanden, der einen Kurs dazu anbietet, lasst es mich wissen. 


Anke schafft mit ihrem KIEZKLUB ein tolles Angebot für die Nachbarschaft. Wir fragen sie, was sie sich für das KES wünschen würde. "Dass uns noch mehr Leute kennenlernen und die Veranstaltungen und Kurse besuchen. Mehr Leute um die 30 wären schön, aber vor allem auch die 55-60 Jährigen, die sollen über uns informiert werden." ALSO: Ihr jungen megaschönen Leser, vielleicht kennt ihr jemanden in eurer Nachbarschaft auf den die Beschreibung passt. Dann tragt es weiter. Denn:

"Teilen ist heilen" 
so ungelenk übersetze ich jetzt einfach mal den bekannten "sharing is caring" Slogan. Ob es nun ein Rezept ist, sein Wissen oder seine Zeit: Das KES verbindet.  



Ihr habt keine Ahnung wo das KES ist? Es liegt etwas versteckt in dem Schulhof der Grundschule an der Wuhlheide. Ahhhh! Habt ihr denn gefunden, dann ist es leicht. Es ist das kleine wunderschöne Backsteingebäude rechts. Übrigens, die Räume des KES kann man für private Feiern auch mieten.


Plönzeile 7
Haus B 
12459 Berlin
telefon (030) 90297-5415

Leiterin: Anke Westphal  
email 

Beim Klick auf die Veranstaltungen kommt ihr auf die Seite vom KES und könnt euch einen Überblick verschaffen:

Besondere Veranstalungen im Juni  
 Ständige Veranstaltungen 


Es folgen meine persönlichen und rein subjektiven Kurs-Empfehlungen (herrlich um den Abend nach der Arbeit zu gestalten):

TÖPFERN - Mittwochs um 19 Uhr
Leitung: Beatrice Wieczorek


ZUMBA - Donnerstags um 19 Uhr
ohne Anmeldung: Einfach hingehen und mitbewegen
5 Euro pro Kurs, an dem ihr mitmacht
Leitung Zumba: Khaled Safsouf



Fotos und Text: Leo


Sonntag, 29. Januar 2017

Megaschönes Helfen


Januar. Das Jahr beginnt. Zeit der guten Vorsätze. Und Zeit, sie in die Tat umzusetzen.

Megaschöneweide und Treptow-Köpenick Hilft wünschen sich, dass unsere Stadt und unser Bezirk noch ein bisschen enger zusammenrücken und dass das Zusammenleben im Bezirk ein wenig schöner gestaltet wird. In Zukunft möchten wir auf unserem Blog immer wieder Menschen und Institutionen aus Schöneweide (und auch vielleicht einmal drumherum) vorstellen, die wir für die Hilfe an unseren Mitmenschen bewundern.

Der heutige Beitrag gilt der Flüchtlingshilfe der Gruppe Treptow Köpenick Hilft. Passend dazu möchten wir auch auf den Blog der HTW NO BORDERS hinweisen, den wir vor kurzem entdeckt haben.

Im vergangenen Sommer haben wir dank Treptow Köpenick hilft bereits einen Einblick in die Arbeit der Freiwilligen in den Flüchtlingsheimen gegeben.  Uns interessiert wie es danach weiterging und wie die aktuelle Lage ist: Treptow-Köpenick Hilft organisiert immer noch regelmäßige Vernetzungstreffen mit den hauptamtlich- und ehrenamtlich arbeitenden Verantwortlichen aus den Unterkünften.
Erfreulich ist, dass sich nach der Schließung der NUK Peter-Hille Straße in Friedrichshagen sogar die Ehrenamtlichen zusammengetan haben und das neue Begegnungshaus „Das Hofhaus“ in der Bölschestraße eröffnet wurde.
Aber es gibt immer noch Unterkünfte, die weiterhin jede helfende Hand, jeden neuen Freund und Freundin dringend brauchen. Seit einer Weile sind im Quittenweg in Altglienicke die neuen Tempohomes bezogen worden und auch dort werden neue Freunde und Helfer_Innen gebraucht, genau wie in der Rudower Straße oder im Schwalbenweg. Das sind Unterkünfte, die etwas abgeschiedener liegen und in denen die Bewohner_Innen kaum die Unterkunft verlassen, aus Angst vor dem Unbekannten draußen. Wenn zusätzlich niemand ehrenamtlich aushilft, fällt die Integration der Menschen in das Bezirks- und Kiezleben weg. 

Im Folgenden die Pressemitteilungen einiger Unterkunftsteams:

Großberliner Damm in Treptow-Johannisthal 
www.cjd-berlin-brandenburg.de
fon 030 63104156
mark.kruse@cjd-berlin.de

Wichtiges ehrenamtliches Engagement besteht im Bereich der Integration durch Sprachkurse und Beratung bei Wohnungs- und Arbeitssuche. Darüber hinaus besteht eine Fahrradwerkstatt für Reparaturen und Verleih von Fahrrädern. In diesen Bereichen suchen wir laufend Unterstützung für unsere ehrenamtlichen Teams. Konkret wird zurzeit ein ehrenamtliches Expertenteam aufgebaut, welches bei der Arbeitsmarktintegration mit Hilfe von Einzelgesprächen berät.

Weiter suchen wir Paten, die Familien bei der Wohnungssuche aktiv unterstützen und ihnen die gesellschaftliche Integration in Deutschland erleichtern. Außerdem suchen wir weiterhin Ehrenamtliche, die bei der Freizeitgestaltung und der Kinderbetreuung helfen. Anlaufpunkte für interessierte Ehrenamtliche sind das sonntäglich stattfindende Begegnungscafé ab 15 Uhr, in dem der Austausch zwischen Bewohnern und Anwohnern gefördert wird sowie die Ehrenamtssprechstunde, die jeden Donnerstag um 14 Uhr stattfindet.

Übrigens: Das CJD-Berlin Brandenburg bietet als Träger Unterstützung durch einen Versicherungsschutz während der ehrenamtlichen Tätigkeit sowie Beratungen und Schulungen rund um die Themen Asyl und Integration.

Rudower Straße 
Über ehrenamtliche Unterstüzung freuen wir uns immer sehr. Hauptsächlich suchen wir Hilfe in der Kinderbetreuung, im Büro oder in der Spendenkammer. Wir suchen aktuell auch festangestellte ErzieherInnen.

Interessenten können sich unter a.butscher@berliner-wohnplattform.de, unter der Telefonnummer 63 22 10 06 oder Dienstags zwischen 14:30 Uhr und 17:00 Uhr persönlich im Sozialbüro der Rudower Straße 18 in Altglienicke melden.

Schwalbenweg
Helfen hilft
TEL:030/51653022 
info.schwalbenweg@cjd-berlin.de


Das Christliche Jugenddorf möchte dabei helfen, eine Initiative oder einen Kreis von engagierten Menschen aufzubauen, die sich im Schwalbenweg für die hier lebenden Flüchtlinge einsetzen möchten.



Übrigens: Der Blog NO BORDER hat übrigens erst vor kurzem einen Artikel über einen Besuch in einem der Flüchtlingsheime geschrieben. 

- Foto und Text von Leo -

Donnerstag, 21. Juli 2016

Helfer dringend gesucht! Flüchtlingsunterkünfte rund um Schöneweide suchen Ehrenamtliche

Gerade erreichte uns ein Hilferuf des Koordinationsteams für Flüchtlingsunterkünfte in Treptow-Köpenick. In 5 von 8 Unterkünften (welche das genau sind - siehe unten) werden ehrenamtliche HelferInnen noch dringend gesucht, die ab und an mit kleineren Arbeiten mit anpacken, die von den angestellten MitarbeiterInnen nicht bewältigt werden können. 

Jede/r von Euch kann helfen, Ihr braucht keine Qualifikation, keinen festen Zeitplan, nur die Neugierde auf andere und ein großes Herz. HelferInnen werden gebraucht z.B. in Kleiderkammern, durch Patenschaften, bei Begegnungscafés, Musik- und Sportveranstaltungen und in Disskusionsrunden. So könnte ein Zusammenleben und Miteinander im Kiez entstehen, das eine Integration möglich macht, wie sie es in den anderen Unterkünften schon erleben.
Es suchen folgende Unterkünfte, bitte meldet euch einfach bei den AnsprechpartnerInnen
 
Rudower Straße: r.jung@berliner-wohnplattform.de / 030/63221003

Schwalbenweg: info.schwalbenweg@cjd-berlin.de / 030/51653022

Merlitzstraße: ms16.nuk@dieakzente-sozial.de / 01578-3459993

Großberliner-Damm: 030 63104156 / mark.kruse@cjd-berlin.de
Jeden Sonntag von 15-17 Uhr findet ein Begegnungscafé statt, bei dem sich Bewohner und Ehrenamtliche kennenernen können. 

Glienicker Straße: Dr. Jamila Baluch unter: j.baluch@asb-berlin.de
Am 27.07.2016 wird um 18 Uhr zudem ein Informationsabend veranstaltet. Einfach hingehen und das Haus und seine Bewohner kennenlernen.

In diesen Unterkünften fällt der Kontakt zu anderen Menschen außerhalb der Unterkunft fast komplett weg, meistens weil die Unterkünfte etwas schwerer erreichbar sind oder in einem industrielleren Viertel liegen. Dabei würde genau dieser Kontakt zu Anderen Integration in das Kiezleben erleichtern und den Alltag der Geflüchteten verbessern.
Mehr Infos bekommt ihr über die Koordinierungsstelle "Treptow-Köpenick hilft".



 Foto: Leo. Kopenhagen 2008. Installation auf dem Rathausplatz


Von der Koordinierungsstelle haben wir auch verschiedene Interviews von Ehrenamtlichen bekommen - wir haben hier drei für Euch herausgepickt um Euch einen Einblick in den Alltag von Ehrenamtlichen zu geben. (Viel Text auf einmal um ihn am Bildschirm zu lesen, zugegeben - aber es lohnt sich)



Steffen Franz, Ehrenamtlicher Helfer von der Initiative "Schöner Weiden hilft"

"Wie bist du zum Helfer geworden?


St.: Also, im Oktober 2015 haben wir durch Zufall erfahren, dass im FEZ eine Notunterkunft errichtet werden soll. Da ich ja kommunal­ und landespolitisch aktiv bin, kam der Ausschussvorsitzende vom bezirklichen Integrationsausschuss auf mich zu und bat mich, da mal Kontakte zu knüpfen und die Aktiven miteinander zu vernetzten. In diesem Zusammenhang habe ich die Bürgerinitiative Schöner Weiden hilft! gegründet. So bin ich dann in diese ehrenamtliche Arbeit reingerutscht.

Ich hab damals Konakt mit dem FEZ aufgenommen, die haben dann den Kontakt zum Betreiber L.I.T.H.U. gGmbH hergestellt und 2 Tage später hatte ich dann schon ein Treffen zwischen FEZ, Betreiber und uns als Bürgerinitiative organisiert. Wir wussten alle, dass in 48 Stunden die Notunterkunft stehen muss. Am Mittwoch war das Treffen, am Freitag hat die Unterkunft eröffnet.

Wie kann man sich deinen Helferalltag vorstellen?

St.: In unserem Fall beim FEZ war das Helfen sehr problembehaftet, die NUK ist ja mittlerweile auch geschlossen worden. Am Anfang mussten erstmal Strukturen aufgebaut werden, wir mussten schauen, welche Bedürfnisse da sind. Da hatten wir dann leider schon die ersten massiven Probleme mit der L.I.T.H.U. gGmbH, am 2. Tag gab es beispielsweise schon kein Wasser mehr. So kam es dann, dass also meine Aufgabe in den ersten Wochen mehrfach darin bestand, "Feuer zu löschen" und den Betreiber anzumahnen, was ja eher eine untypische ehrenamtliche Aufgabe ist.

Irgendwann wurde den Ehrenamtlichen das Arbeiten in der Notunterkunft verboten, sodass wir mit dem FEZ gemeinsam unsere Angebote für Flüchtlinge, wie zum Beispiel die Kennenlerntage, Nachhilfe in der Schule, die Kleiderkammer aus der Unterkunft raus verlegen mussten, weil uns der Zutritt zur Unterkunft immer wieder verwehrt wurde.

Gab es trotz dieser negativen Erfahrungen auch Momente, wo du Spaß in der ehrenamtlichen Arbeit hattest?


St.: Das hab ich ja jeden Tag gehabt. Die Rückmeldungen, die zum Teil von den Mitarbeiter von L.I.T.H.U gGmbh, von den Security Mitarbeitern und vor allem von den Flüchtlingen kamen, die einfach dankbar waren, dass sich jemand einsetzt. Ich hab mich nicht einschüchtern lassen von den Betreibern, habe weiter angemahnt und konnte die Politik und die Verwaltung dazu bewegen, da einzuschreiten. Dankbarkeit dafür habe ich jeden Tag bekommen, das war mein Antriebsmotor.

Ich habe das ja nicht für mich gemacht, sondern es ging einfach um ein paar Menschen, denen man helfen musste.

Du arbeitest in der Verwaltung ­ geht das zusammen mit dem Ehrenamt? Wird das nicht manchmal zu viel?

St.: Ich versuche Arbeit und Ehrenamt strikt zu trennen. Synergien ergeben sich aber manchmal zwangsläufig.Und ­ ich nehme mir eigentlich nur die Zeit, die ich wirklich habe. Wobei ich in unserer Situation im FEZ manchmal ein über diese Grenzen gegangen bin. Es gab in dieser Zeit leider Probleme, die nicht gelöst worden wären, wenn ich nicht so laut "gebrüllt" hätte. Das klingt egoistisch, das war aber leider manchmal der Fall.

Zu der Zeit war ich gerade bei der Berliner Feuerwehr eingesetz. Nur dank meiner Cheffin konnte ich wirklich vom Arbeitsplatz aus die Eröffnung der Unterkunft maßgeblich mitbegleiten und organisieren, das war einer dieser Synergie Effekte. Ohne diesen Einsatz hätten wir auf jeden Fall mehr Probleme vor Ort gehabt. Mit der Zeit normalisierte sich die Lage etwas, aber die Unterkunft war und blieb leider eine "Problem­Unterkunft".

Was hast du jetzt, wo die Unterkunft geschlossen ist, als deine ehrenamtliche Aufgabe gefunden?
St.: Ich habe ein Projekt, das noch in der Notunterkunft­Arbeit entstanden ist, weitergeführt, das nennt sich "Projekt­Seepferdchen gmbh". Wir bringen Flüchtlingskinder schwimmen bei und nehmen Schwimmabzeichen ab. Das war ein Projekt, was auf die Notunterkunft abgestimmt war und als die geschlossen wurde, haben wir uns zusammen gesetzt und gesagt: dieses Angebot bieten wir allen Unterkünften in Treptow Köpenick an, weil wir das Projekt einfach toll und wichtig finden.

Ich weiß, es gibt immer wieder Stimmen, die fragen, warum wir nicht auch sozial benachteiligte Kinder in das Projekt einbeziehen. Das können wir ganz einfach erklären. Jedes schulpflichtige Kind hat in der 3. Klasse Schwimmunterricht und in unserem Fall geht es ja gerade um Flüchtlingskinder, die hier noch nicht in die Schule gehen und genau diesen Unterricht verpasst haben. Dieses Projekt findet jetzt zum Beispiel jeden Freitag statt und das ist eine Aufgabe, die mir Spaß macht und auf die ich mich jetzt ganz gut eingespielt habe. Ansonsten baue ich gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen ein Netzwerk zwischen den Unterkünften in Treptow Köpenick auf.

Diese 2 Aufgaben reichen mir gerade vollkommen aus, ich habe das Gefühl, mich immer noch von der anstrengenden Zeit vorher mit den schrecklichen und persönichen Angriffen der Betreiber erholen zu müssen, diese Zeit war wirklich emotional wie ich im Nachhinein feststellen musste.

Meine Ehrenamtsgeschichte ist vielleicht nicht durchweg sonnig, aber auch bei mir gab es schöne Zeiten. Wir haben mit Geflüchteten Weihnachten gefeiert zum Beispiel, da haben wir gelacht und getanzt und Glühwein getrunken. Oder eben jetzt beim Schwimmen.

Innerhalb der Unterkunft habe ich mich der Familie angenommen, die am "schwächsten und hilflosesten war" und Ihnen zusätzlich hier und da einen kleinen Stubs nach vorne gegeben. Am Anfang hatte ich eine Mutter mit 4 Kindern, der Jüngste war Autist, der Vater wurde vor der Familie mit den Großeltern hingerichtet. Dementsprechend ging es den Kinder auch nicht gut. Wenn diese Kinder gelacht haben oder die Mama sich auf deutsch bedankt hat, daraus habe ich dann meine Kraft gezogen. Oder wenn ich heute von einem meiner Schützlinge auf Deutsch angeschrieben werde. Deswegen mach ich das alles.

Hast du einen Rat für die Menschen, die gerne ein Ehrenamt übernehmen wollen, aber noch nicht wissen, wie sie da am besten ran gehen sollen?

St.: Ich hab mich zu Beginn der Arbeit, bevor damals die Flüchtlinge kamen, mal mit allen Ehrenamtlern zusammengesetzt. Da kam auch die Frage: Steffen, wie sollen wir mit denen umgehen wenn Sie kommen? Ich habe gesagt: seid einfach Mensch und behandelt sie als Mensch. Wenn man das macht, kann man eine tolle Zeit erleben. Dankbarkeit strömt die immer entgegen. An die Menschen, die Lust auf ein Ehrenamt haben, denen kann ich nur sagen: es ist eine Bereicherung. Für den eigenen Horizont. Und durch diese Arbeit merkt man auch, was wir eigentlich für ein Glück haben, hier in Deutschland zu leben. 

Daphne, ehrenamtliche Helferin in der Unterkunft Glienicker Straße

Wie bist du zur Helferin geworden?

D: Ich habe erstmal in einem anderen Asylbewerberheim gearbeitet,das ist auch in Köpenick in der Salavador­Allende Straße. Da fahre ich praktisch immer dran vorbei auf dem Weg zur Arbeit. Ich war angstachelt durch die ganzen Meldungen in den Medien und das hatte das Bedürfnis, dass ich etwas machen will. Ich bin dann einfach in das Heim gegangen und habe gefragt, ob ich helfen kann. Zuerst habe ich dort eine ganze Weile in der Kinderbetreuung gearbeitet.Dann wurde die Turnhalle in meiner Straße, der Glienicker Straße, zu einer Notunterkunft umfuntioniert.

Welche Tätigkeit hast du dir dort ausgesucht?


D: Ich bin Patin einer Familie.

Was macht man als Patin?

D: Man sorgt dafür, das die Leute mal raus kommen, was erleben, sich unterhalten, deutsch lernen, die Kultur kennen lernen. Das macht wirklich Spaß. Manchmal begleite ich Besuche beim Arzt als Dolmetscherin.

Oh, kannst du denn die Sprache deiner Familie?

D: Ein wenig persich, aber eher rudimentär. Eigentlich nicht geeignet für Artztsgänge, aber man hilft halt, wo man kann.

Was machst du von Beruf? Lässt sich deine Arbeit gut mit dem Ehrenamt vereinbaren?

D: Ich bin Krankenschwester und Studentin. Aber durch Schichtarbeit ist das machbar.

Ist es viel Aufwand, eine Patin zu sein?

D: Nein, man macht soviel, wie man kann und will. Durch die Nähe zur Unterkunft ist es sehr einfach bei mir, also habe ich keinen großen Aufwand. Man sieht sich so circa 1­2 mal die Woche, zumindest in unserem Fall. Das kann man individuell entscheiden.

Welche waren deine schönsten Momente?
D: Das ist schwer zu sagen. Man freut sich immer über ein Lächeln und Dankbarkeit. Das zeigt, dass man anscheinend die Situation erträglicher gemacht hat.

Sind deine Paten mittlerweile zu Freunden geworden?


D: Ja!!

Hast du einen Tipp für die Leute, die gern helfen würden, aber noch nicht wissen, wie sie die ganze Sache angehen sollen?

Mit Offenheit! Unser Problem ist, wir denken, dass uns unsere sprachlichen Barrieren irgendwie daran hindern in Kontakt zu treten. Aber wenn man seine Ängste über Bord wirft und einfach zu anfängt zu quatschen, dann geht das alles.

Katrin, ehrenamliche Helferin beim Großberliner­ Damm

Wie bist du zur HelferIn geworden?

K: Das war letzten Herbst. Da hab ich in der Zeitung gelesen, dass in Johannisthal jetzt gleich eine Unterkunft aufgemacht wird, wo viele Familien einziehen werden. Und dann bin ich da, in den ersten 2 Wochen nachdem sie eröffnet hatte, mal hingegangen und wollte Kleidung abgeben. Da hat mir die Athmosphäre von den Helfern schon sehr gut gefallen, dieses "Klar, wir machen das" und dann dachte ich: da ist ja soviel zu organisieren und man kann an allen Ecken helfen. Ich habe die Frauen und Kinder gesehen und die waren so hilflos und orientierungslos, da brauchte es anpackende Hände, die Strukturen schaffen und die Bewohner mit dem nötigsten versorgen. Und dann bin ich ganz am Anfang halt in die Kleidersortierung, bzw. in das riesige Chaos des Spendensortierens reingekommen.

Meine Kinder waren letztes Jahr 2 und 4 Jahre alt, ich war in der Elternzeit und wollte gern abends, oder wenn mein Mann auf die Kinder aufpassen konnte, mal was anderes machen als immer nur Kinderbetreuung und Haushalt, ich dachte, da wird meine Arbeitskraft jetzt auch noch gebraucht. Das hat sich jetzt verändert, jetzt bin ich wieder berufstätig im Krankenhaus, mein Mann ist in einer anderen Stadt berufstätig, jetzt jongliere ich ein bisschen.

Wie kann man sich deinen Helfer­Alltag so vorstellen?

K: Ich hab zu Beginn Leute kennengelernt, die mit großem Eifer ein Kinderzimmer einrichten wollten. Das haben wir dann gemacht, wir haben uns in den ersten 4 Wochen dann einfach einmal getroffen und ein Kinderzimmer eingerichtet in der Unterkunft. Klar, da gab es auch Rückschläge, weil wir das zum Beispiel nicht kannten, wie Kinder aus anderen Kulturen so auf Spielzeug, auf neue Dinge, auf Einrichtung reagieren, es wurde manchmal vielleicht nicht so gewertschätzt, wie wir das kannten. Das weiß man halt am Anfang alles nicht. Aber nichts desto trotz bin ich dann in den nächsten Monaten in der Kinderbetreuung hängengeblieben und mir hat es so Spaß gemacht, Projekte zu organisieren. Zum Beispiel hab ich mit einer Grundschule aus Baumschulenweg ein Weihnachtsbaum­Schmücken in der Adventszeit gemacht, da hab ich einen Weihnachtsbaum organisiert und alle Dinge die dahinter stehen organisiert. Und das selber mit den Kindern, den Grundschulkindern und den Kindern aus der Unterkunft, zusammen zu machen, etwas zu schaffen, zu basteln, kreativ zu sein, den Raum zuverschönern. Das war schön, ein sehr positives Erlebnis.

Wie hat sich deine Arbeit gewandelt und was macht dir am meisten Spaß?

K: Es hat sich ja jetzt etwas gewandelt, ich bin eher zu den Patenschaften, bzw. zur Familien­ und Einzelbetreuung gewechselt. Und damals und heute macht es mir Spaß, Projekte zu organisieren, Material zu besorgen, mit dem Auto rumfahren, vernetzen, um Spenden bitten und Menschen anschreiben und telefonieren. Jetzt zur Zeit organisieren wir gerade eine Näh­Gruppe, wir haben quasi einen Nähmaschienen­Fuhrpark organisiert über Spenden und da dürfen die Frauen jetzt an Nähmaschienen lernen und alles, was ihnen Spaß macht, nähen. Geplant sind auch gemeinsame Ausflüge zum Stoffmarkt nach Neukölln. Für dieses Projekt werden zum Beispiel auch noch HelferInnen gesucht, die Lust haben, das Nähen zu betreuen.

Und es ist auch schön, wenn man bei Einzelpersonen Fortschritte sieht. Wir betreuen zum Beipspiel einen Iraki, mittlerweile machen wir so viel gemeinsam, dass er schon mit zur Familie gehört. Da freuen wir uns, dass er schon viel selbstbewusster geworden ist und sich sein Deutsch auch verbessert hat durch den intensiven Kontakt zu uns und den Kindern. In dieser Patenschaft kann er halt mit seinen Fragen zu uns kommen und wir sehen dann halt die Fortschritte in der Selbstständigkeit. Mit einer anderen ehrenamtlichen Helferin zusammen haben wir es sogar geschafft, dass er an einem Seminar für Jugendbegegnungen teilnehmen konnte. Ich glaube aber, er hat es gut gemeistert, trotz der vielen neuen Eindrücke.

Was ist dein Rat an die Menschen, die gern helfen möchten, aber noch Berührungsängste haben?

Na Berührungsängste könnte man abbauen, indem man sich vielleicht erstmal an einen anderen Ehrenamtlichen heftet und sich das dann erstmal anschaut und auf sich wirken lässt. Am besten nicht gleich alleine losziehen, sondern einfach erstmal bei jemandem mitmachen. Vielleicht haben manche Menschen auch die Befürchtung, dass man dann weniger Zeit für seine Kinder und die Familie hat, aber das geht eigentlich durch die Patenschaft super, viele Aktivitäten kann man zu Hause und parallel machen­ Deutsch lernen, Beratung, Unterstützung und Kinderbetreuung, oder wir unternehmen mit unseren Kindern etwas und einer Flüchtlingsfamilie mit ihren Kindern. Das ist auch meistens wirklich schön."
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...